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Achtung: Verwechsle diese Wörter nicht

Roland Gugganig
Roland Gugganig
Hat der Automechaniker deine Bremse anscheinend oder scheinbar repariert? Ein Unterschied auf Leben und Tod.

Logisch, höre ich dich sagen, natürlich muss ich die Bedeutung der Wörter kennen, die ich in meinem Text verwende. Leider ist das nicht immer der Fall. Gerade Vielschreiber schleppen so manches Missverständnis mit sich herum, das nie aufgeklärt wurde. Nachdem sie ein Wort dann gefühlte fünfhundert Mal falsch benutzt haben, kommt die späte Erkenntnis wie ein erhellender Blitzschlag. Heute ist so ein Tag.

Scheinbar vs. anscheinend: Diese beiden Wörter werden in Ansprachen und Fernseh-Talkrunden gnadenlos verwechselt. Sie bedeuten aber nicht dasselbe und sind daher nicht austauschbar. Wenn Peter anscheinend krank ist, hat ihn wahrscheinlich die Grippe erwischt, wir dürfen es annehmen. Ist Peter scheinbar krank, dann tut er nur so. In Wirklichkeit ist er gesund. Dieser enorme Unterschied ist vielen Leuten scheinbar nicht bewusst. Allerdings nur, wenn sie ihr Unwissen vortäuschen. Andernfalls müssen wir sagen: Er ist ihnen anscheinend nicht bewusst.

Entscheiden vs. entschließen: Wer sich entscheidet, hat zwei oder mehr Optionen: Susi entscheidet sich für das rote Kleid, denn das blaue und das gelbe passen nicht zur Handtasche. Sind aber die blauen und gelben Modelle ausverkauft, ist von Susi keine Entscheidung gefordert, sondern ein Entschluss: Sie wird sich entschließen, das rote Kleid zu kaufen oder nicht. Ebenso entschließt sich die Regierung bzw. beschließt, neue Steuern einzuheben. Denn andere Möglichkeiten – wie das Ausrauben von Passanten – stehen diesmal nicht zur Wahl. Übrigens sind auch die Konjunktionen nicht austauschbar: Man entscheidet sich für, aber entschließt sich zu etwas.

Mehrmals vs. mehrfach: Mehrfache Ereignisse finden gleichzeitig statt, mehrmalige geschehen nacheinander. Ich habe es dir mehrmals gesagt ist richtig. Ich habe es dir mehrfach gesagt: Das dürfen nur Bauchredner behaupten. Wenn Hans sich mehrfach den Arm bricht, erleidet er bei einem Unfall mehrere Frakturen. Hat der arme Hans sich den Arm aber mehrmals gebrochen, ist es ihm bei verschiedenen Gelegenheiten passiert, etwa als Schulbub, während der Militärzeit und später als professioneller Armdrücker. Aua! Doch noch mehr schmerzt es, wenn du mehrmals und mehrfach verwechselst. (Hans geht es inzwischen besser, er ist sogar mehrmals Vater geworden. Nun ist er mehrfacher Vater.)

Wieder vs. wider: Mit langem ie bedeutet es „noch mal“. Daher schreibt man Wiederholung und Wiedersehen. Mit kurzem i reden wir von „gegen“, so wie in Widerstand und Widerspruch. Leider ist nicht jeder Fall so eindeutig, denn es heißt zwar Widerspiegeln, aber Wiedergabe. Merke es dir so: Der Spiegel wirft dir dein Bild entgegen. Drückst du die Play-Taste, hörst du ein aufgezeichnetes Musikstück noch einmal. Sei vorsichtig, wieder passt nicht überall. Zum Beispiel sind die Astronauten von Apollo 11 nicht wieder auf die Erde zurückgekehrt. Dies würde ja bedeuten, dass sie es nicht zum ersten Mal taten. Es war aber der Jungfernflug. Sprachlich richtig ist daher: Die Astronauten sind auf die Erde zurückgekehrt.

Möglichkeit vs. Alternative: Muss ich Möglichkeit sagen oder habe ich Alternativen? Leider schon falsch: Denn Alternativen treten grundsätzlich paarweise auf und das Wort Alternative bedeutet ausschließlich: die andere Möglichkeit. Immer geht es um entweder / oder. Muss ich mich entscheiden, ob ich mit dem Zug fahre oder mit dem Auto, sind diese zwei Transportwege meine Alternativen. Falls aber auch Bus, Fahrrad und Gummiboot infrage kommen, spreche ich lieber von mehreren Möglichkeiten. Wen wundert es, dass unsere Politiker bei ihren TV-Audienzen zwar geschwätzig nach Alternativen suchen, aber nie welche finden.

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In der deutschen Sprache lauern noch Heerscharen anderer trügerischer Zwillinge, die einander nur scheinbar gleichen wie ein Ei dem anderen. Oder heißt es richtig: die sich gleichen? Die Verwechslungs-Quote in den Zeitungen ist oft höher als (oder wie?) die Zahl der Abonnenten. Das Gleiche (oder dasselbe?) gilt für die meisten Websites, auch die kommerziellen.

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